Konzentrationslager Buchenwald
Die Chronik des KZ Buchenwald
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Text Index Text Index Text Index 1938 ließ sich die SS unmittelbar neben dem Häftlingslager einen Freizeitbereich einrichten, den sie mit ihren Familien besuchte. Von dem einstigen Zoo sind die Strukturen und der Bärenzwinger erhalten.
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Ein undurchdringliches Sicherheitssystem aus Lagerzaun und Wachttürmen umschloß das Häftlingslager. Das Zaunsystem bestand aus einem Sicherheitsstreifen mit spanischen Reitern und Stolperdrähten und dem mit 380 Volt elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun. Die 23 Wachttürme waren mit bewaffneten Posten besetzt. Außerhalb des Zauns führte ein Postenweg um das gesamte Lagergelände
Text Index Text Index Das 1937 erbaute Torgebäude war der einzige Ein- und Ausgang des Häftlingslagers und zugleich Hauptwachtturm, von dessen oberer Plattform das gesamte Lager zu übersehen war.
Im Westflügel des Gebäudes befanden sich die Arrestzellen, Bunker genannt, auf der anderen Seite die Diensträume des Lagerführers.
Text Index Das schmiedeeiserne Lagertor trägt die Inschrift "Jedem das Seine". Zitat: Suum cuique per me uti atque frui licet - Soweit es an mir liegt, soll jeder das Seine nutzen und genießen dürfen. Ausspruch von Marcus Porcius Cato (234-149 v. Chr.), aufgenommen in den Corpus iuris civilis (Sammlung bürgerlichen Rechts), Digestum I,1: § 10.
Der Spruch wurde 1938 so in das Lagertor eingefügt, daß er vom Appellplatz aus lesbar war.
Text Index Text Index Text Index Im Arrestzellenbau ("Bunker"), folterten und mordeten die SS-Aufseher im Auftrag der Politischen Abteilung (Gestapo) und des Lagerkommandanten. In Zelle 1 verbrachten Häftlinge ihre letzten Stunden bevor sie im Krematorium ermordet wurden.
Einige Zellen sind als Gedenkräume eingerichtet und erinnern an die im Bunker ermordeten Häftlinge, z. B. den evangelischen Pfarrer Paul Schneider und den österreichischen Geistlichen Otto Neururer.
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Text Index Auf dem Appellplatz, dem zentralen Platz des Lagers, mußten die Häftlinge an jedem Morgen und Abend zum Zählappell antreten, der je nach Willkür der SS stundenlang dauern konnte. In den Boden eingelassene Blocksteine markierten die Stellplätze der einzelnen Blocks. Zum Ein- und Ausmarsch der Arbeitskolonnen spielte die Lagerkapelle.
Auch Strafmaßnahmen und Hinrichtungen wurden auf dem Appellplatz vollzogen.
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Anfang der 1950er Jahre wurden alle Lagerbaracken abgerissen, ihre Standorte sind durch Steine mit den entsprechenden Blocknummern gekennzeichnet, die Grundrisse durch Kupferschlacke markiert. Eine ehemalige Funktionsbaracke, die bis 1993 in einer thüringischen Kleinstadt Verwendung gefunden hatte, wurde 1994 wieder aufgestellt.
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Text Index Seit 1942 betrieb die SS eine Verkaufs-Einrichtung im Lager, die Häftlingskantine. Häftlinge, die die Möglichkeit hatten, sich von ihren Angehörigen Geld an die Lagerverwaltung schicken zu lassen, konnten hier gegen Lagergeld billig erworbene oder im Lager hergestellte Waren einkaufen.
Die Räume werden heute für Sonderausstellungen und Veranstaltungen genutzt.
Text Index Text Index Ein Gedenkstein erinnert an das jüdische Sonderlager, das sich 1938/39 auf dem westlichen Teil des Appellplatzes befand. Nach dem Novemberpogrom 1938 brachte die SS 10000 jüdische Männer aus ganz Deutschland in das KZ Buchenwald, wo sie in fünf Holzbaracken gefangengehalten und mißhandelt wurden.
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Text Index Text Index In Block 50 befand sich das Fleckfieberseruminstitut der Waffen-SS. Die Präparate wurden an Häftlingen getestet, die man in der Fleckfieberversuchsstation, Block 46, mit Krankheitserregern infiziert hatte.
Text Index Text Index Text Index Auf Drängen der politischen Häftlinge wurde 1938 von der SS ein Häftlingskrankenrevier eingerichtet. Es bestand aus sechs Baracken. Fundamentreste lassen die Strukturen noch erkennen
       
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Text Index Die Effektenkammer diente seit 1939 als Häftlingsbekleidungskammer und Aufbewahrungsort für die bewegliche Habe der Häftlinge sowie als Magazin. Seit 1985 befindet sich dort das Museum; Neueröffnung 1995 als Dauerausstellung zur Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald.
Eine alte Eiche, in den Karten als "Dicke Eiche" bezeichnet, hatte die SS im Lager stehen lassen. Häftlinge nannten sie in Erinnerung an die häufigen Besuche Goethes auf dem Ettersberg "Goethe-Eiche". Im August 1944 wurde sie durch Bomben beschädigt und danach gefällt; der Baumstumpf ist erhalten.
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Text Index Text Index Text Index Als Buchenwald ab 1942 zum Umschlagplatz für Arbeitskräfte aus ganz Europa wurde, ließ die SS ein Desinfektionsgebäude bauen. In dem Gebäude mußten die ankommenden Häftlinge ihre Zivilkleidung und allen persönlichen Besitz abgeben, wurden geschoren und desinfiziert und bekamen statt des Namens eine Nummer. In den Desinfektionskammern behandelte man die Kleidung gegen Ungeziefer.
Seit 1990 befindet sich die Kunstausstellung in den Räumen der Desinfektion
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Text Index Text Index Text Index Nachbildungen eines Steinkarrens, wie er für den Transport von Steinen aus dem Steinbruch verwendet wurde, und eines Hängepfahls, an dem Häftlinge zur Strafe mit rückwärts zusammengebundenen Händen aufgehängt wurden.
Text Index Text Index Das KZ Buchenwald erhielt 1940 ein eigenes Krematorium. Zuvor wurden die Toten das Lagers im Weimarer Krematorium eingeäschert.
KZ-Häftlinge, die in Räumen des Gebäudes untergebracht waren, verrichteten die Arbeit.
Text Index In der pathologischen Abteilung ließ die SS die Leichname vor der Verbrennung ausplündern. Man brach den Toten die Goldzähne heraus und stellte aus ihrer Haut, aus ihren Organen und Skeletten Präparate her Text Index Text Index
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Die Toten wurden im Leichenkeller gesammelt und mit einem Aufzug in den Verbrennungsraum gebracht. Die Verbrennungsanlage stammt von der Firma Topf und Söhne, Erfurt.
Im Leichenkeller erdrosselte die SS an Wandhaken etwa 1100 Männer, Frauen und Jugendliche, KZ-Häftlinge und Gefangene der Gestapo.
Die Funktion der Genickschußanlage im Pferdestall (außerhalb des Lagers) erklärt ein Modell im Nebengebäude des Krematoriums.
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Text Index Das Mahnmal wurde auf der Südseite des Ettersbergs 1954-1958 gebaut. Es folgt dem Konzept "Durch Sterben und Kämpfen zum Sieg" und weist dem Besucher einen Weg vom Tod ins Leben.
Am Eingangstor beginnt über den Stelenweg (7 Stelen stehen symbolisch für die 7 Jahre des KZ; Bildhauer: René Graetz, Waldemar Grzimek und Hans Kies; Texte auf der Rückseite: Johannes R. Becher) der Abstieg zu den Ringgräber, natürliche Erdsenken, in denen die SS im März/April 1945 etwa 3000 Tote verscharren ließ. Drei der Grabtrichter wurden in Form von Ringgräbern zum Bestandteil des Mahnmals. Die Straße der Nationen, flankiert von gemauerten Pylonen mit den Namen von 18 Nationen, verbindet die Ringgräber. Eine breite, hell gepflasterte Treppe führt zum Turm der Freiheit, vor dem die Figurengruppe von Fritz Cremer steht (2002–2005 restauriert). Sie ist dem Widerstandskampf im Lager gewidmet.
Im Inneren des Turms, unter einer Bronzeplatte liegt Erde und Asche aus anderen Konzentrationslagern, im Turmaufsatz befindet sich eine Glocke.
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